Wie wir nach Münster kamen
Wie wir nach Münster kamen
Im Sommer diesen Jahres werden es 16 Jahre seit meine Familie und ich Münster unsere Heimat nennen. Auf der Suche nach einem Haus oder Bauplatz schauten wir uns Münster und Umgebung genauer an: Ich packte die Fahrräder aufs Autodach und wir fuhren an den Münsterer Bahnhof. Von dort aus star-teten wir eine Radtour rund um Münster und fanden ideale Bedingungen: Umgebung und Lage super. Wir haben uns bewusst für Münster entschieden, um hier zu leben. Und in der Tat machten wir viele Radtouren mit unseren Kindern oder zu zweit in den Odenwald. Mit dem Rennrad habe ich meine kleine „Hausstrecke“ über den Binselberg an den Windrädern vorbei gefunden. Manchmal fährt mein Sohn die Strecke mit. Früher fuhr er in meinem Windschatten. Heute freue ich mich, wenn ich teilweise in seinem Windschatten mithalten kann.
Einzug 2004 in das hocheffiziente Passivhaus im Inselviertel
Im Sommer 2004 konnten wir unser neues Haus im Inselviertel beziehen. Ich erinnere mich noch heute an die mitleidigen Kommentare, als ich von unserem Passivhausbau erzählte. „Ihr werdet ohne Heizung schön frieren“, wurde prophezeit. Das ökologische, energieeffiziente Haus funktioniert ohne konventionelle Heizung. Das Auskühlen verhindert eine besonders dicke Wärmedämmung und dreifachverglaste Fenster, die auch für sogenannte solare Gewinne sorgen, indem sie bei Sonneneinstrahlung viel Wärme ins Haus gelangen lassen und – im Gegensatz zu normalen Fenstern – einen extrem hohen Dämmwert aufweisen. Weitere Energiegewinne werden durch Wärmeabgabe von Personen und allen möglichen Geräten im Haushalt erzielt. 80-90% der Wärme wird aus der Abluft durch Wärmetauscher der zentralen Lüftungsanlage zurückgewonnen. Auch die Frischluft wird durch einen Erdreichwärmetauscher vorgewärmt. Das tolle ist, dass unsere Photovoltaikanlage auf dem Dach im Jahr soviel Strom produziert wie wir für die Lüftungsanlage brauchen.
Das Passivhaus hat nicht nur im Winter einen geringen Energiebedarf. Auch in den zuletzt extrem heißen Sommermonaten ist es im Haus aufgrund der guten Dämmung behaglich kühl. Auch der Klimawandel, dem wir aktuell unterliegen, zeigt: Wir lagen goldrichtig. Die Investition ist auch ökologisch nachhaltig und gut für das Klima.
Jetzt engagiere ich mich
Wir haben in Münster gebaut, um hier zu leben. Wir haben uns bewusst für Münster entschieden. Persönliche Kontakte und Anschluss haben wir in der Zeit über unsere Kinder zu den Familien von deren Freunden bekommen. Nachdem die Arbeiten an und In Haus soweit abgeschlossen waren und ich dann auch noch den Garten angelegt hatte, war es an der Zeit, dass ich mich sozial verwurzeln wollte. Ich war mein Leben lang im Sport organisiert und hatte dort bei der Sporthilfe nach wie vor auch meine berufliche Aufgabe. Nun hätte es auch ehrenamtliche Arbeit in einem Sportverein sein können, was ich ja jahrelang gemacht hatte. Meine beiden Standbeine, die ich auch studiert habe, sind Sportwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften. In Freizeit und Beruf war jahrzehntelang der Sport mein Standbein. Für mich lag es nun aber nahe, auf das andere Standbein zu wechseln und mich kommunalpolitisch zu engagieren. Schon über 20 Jahre SPD-Mitglied meldete ich mich auf den SPD-Ortsverein Münster um. Meine erste Begegnung mit den Münsterer Sozialdemokraten war bei der 100-Jahr-Feier des Ortsvereins 2007 in der Kulturhalle.
Im gleichen Jahr wurde ich als Beisitzer in den Vorstand gewählt, zwei Jahre später wurde ich 2009 Vorsitzender. Wiederum zwei Jahre später motivierten mich meine Parteimitglieder, für die Kommunalwahl zu kandidieren, was ich ursprünglich überhaupt nicht geplant hatte.
Ich sagte mir: „Wenn Du etwas machst, mache es richtig!“
Das kommunalpolitische Engagement verlangt einem viel ab. Erst recht, wenn man schon einen sehr ausgefüllten Job hat. Aber meine Devise war immer: „Wenn Du etwas machst, mache es richtig!“ Das heißt, jede Sitzung richtig vorbereiten, sachkundig sein und sich austauschen. Jeder Sitzungstermin wurde im Terminkalender geblockt. Das musste mit dem Beruf unter einen Hut gebracht werden und die Familie musste mitspielen. Nachdem ich dann mit der Kommunalwahl Gemeindevertreter wurde, wählte mich die Fraktion zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Zudem wurde ich Mitglied des Bau- und Planungsausschusses. Mein Engagement galt und gilt definitiv Münster und seinen Menschen. Ihr Wohl ist mein Leitgedanke. Die Partei hat dabei ein Instrument zu sein, um gute Politik für die Menschen zu machen. Deshalb bin ich auch offen gegenüber Ideen und Anregungen, die aus dem anderen Lager kommen.
2013 wurde die Kandidatur für die Bürgermeisterwahl an mich herangetragen. So reizvoll diese Aufgabe ist, brauchte ich lange Bedenkzeit, mich dafür zu entscheiden. Ich hatte bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe einen tollen Job, den ich mit Begeisterung ausübte, wo ich mit vielen Spitzensportlern regelmäßig Kontakt hatte, bei hochkarätigen Wettbewerben – Europameisterschaften, Weltmeisterschaften, Weltcups, z.B. Biathlon in Ruhpolding und Oberhof, Skispringen in Willingen und Oberstdorf, Leichtathletik ISTAF in Berlin, Bob und Rodeln am Königsee, Handball-Länderspiele und vieles, vieles mehr. Auch bei meiner alten Arbeit kam ich abends oft erst um 20 Uhr oder noch später nach Hause und war an den Wochenenden oft unterwegs.
Dass die zeitliche Belastung als Bürgermeister nicht weniger werden würde, war klar. Ich hatte mit meiner Frau, aber auch meinen Kindern, viel darüber gesprochen. Am Ende war klar. Ich wollte mich für die Gesellschaft engagieren und ich sah so vieles, wo ich glaube, dass ich gute Impulse geben und etwas bewegen kann. „wenn Du etwas machst, mache es richtig!“ lautet ja meine Devise. So wie ich mich mit meiner Familie für Münster entschieden habe, habe ich mich entschieden mich stärker als vorher für Münster zu engagieren und für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren – mit Lust, Leistung und Leidenschaft.
Musik – vom Cassettenrekorder, iPod und live-Konzerten
Musik spielt in meinem Leben eine große Rolle. Heute laden wir uns die Musik einfach online aus dem Internet auf unser Smartphone runter. Für mich und viele Freunde war das in den 70er und 80er Jahren noch richtig Arbeit, die Musik „aufzunehmen“. Als es das Internet überhaupt noch nicht gab, habe ich mit Cassettenrekorder und Tonbandgerät am Radio gesessen, die Hitparade mit Werner Reinke gehört und die Musik analog aufgenommen. Das war im Gegensatz zu heute, wo man sich die Musik einfach aus dem Internet runterlädt, richtig Arbeit. Und richtig geärgert habe ich mich, wenn Werner Reinke nicht das Ende der Lieder abwartete, sondern in die letzten Töne reingeschwätzte. Das war fast die Regel!
Dann haben wir die LPs, die Schallplatten von Freunden, auf Cassette aufgenommen, was natürlich viel günstiger war als die Platten zu kaufen.
Die Highlights waren dann die Besuche von Livekonzerten. Und sind es bis heute. Richtige Erlebnisse und noch gut in Erinnerung sind mir die Dire Straits, Sting, Paul McCartney, Mark Knopfler und auch deutsche Interpreten wie Konstantin Wecker, Hannes Wader und Klaus Hoffmann. Letztes Jahr war ich mit einem sehr guten Freund aus Studienzeiten bei Udo Lindenberg in der Festhalle in Frankfurt.
Großartig finde ich auch den „Colos-Saal“ in Aschaffenburg und den „Schanz“ in Mühlheim, w man sehr gute Coverbands sehen kann. Aber auch Rock-Pop Größen wie Manfred Manns Earthband und Chris Thompsen oder die Rodgau Monotones und viele andere gute Bands sind dort zu sehen.
Muntermacher Münsterer Musik
In Münster ist die Musikpalette aufgestellt und ich gerne zu den Konzerten. Das sind unsere Gesangsvereine AGC, Kirchenchor Cäcilia, die MGV aus Münster und aus Altheim und der Musicalchor der evangelischen Martinsgemeinde. Bei den Orchestern spannt sich der Bogen vom klassischen Repertoire des Schulorchester der Aueschule über den Musikverein mit seinem großen Orchester und dem Jugendorchester, dem Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Altheim über die TV Bigband bis hin zum Mandolinenorchester des Wandervereins Frischauf. Bei alledem ist die Münsterer Kultband, die Hinnergasse Buwe“, nicht zu vergessen, die bei der Kerb, beim Feuerwehr Oktoberfest und bei Fastnacht groß aufspielen.
Münsterer Musik-Kult „River Night“
Und da ist die von Münsterer Musikenthusiasten geschaffene Veranstaltung „River Night“, die in Anglerheim, Langsmühle, Pilsstibbche und im Radsportvereinsheim eine Live-Plattform für Münsterer Musiker geschaffen haben, die traditionell gennat werden kann nund Kultstatus hat. Klar, dass ich immer dabei bin.
Reisen – aktiv Spaß haben und aktiv erholen
Aktivität beim Reisen ist für meine Frau und mich die Basis für Spaß und Erholung. Gerne im Winter Skilaufen; im Sommer Wandern und noch viel lieber mit dem Rad quer die Landschaft im wahrsten Sinne des Wortes „erfahren“
Skilaufen im Winter sehe ich heute oft kritisch, wenn nicht genug Schnee da ist. Meine Frau, meine Kinder und ich sind leidenschaftliche Skiläufer. Wir waren immer regelmäßig Skilaufen, in den letzten Jahren allerdings weniger. So ist es in den Zeiten des Klimawandels keineswegs selbstverständlich, um jeden Preis Skilaufen zu gehen. Wenn kein Schnee liegt, bleibe ich lieber zuhause. Ich halte es für ökologisch bedenklich, auf reinen Kunstschneepisten Ski zu laufen, während rundherum die Umwelt grünbraun ist.
Sommerurlaube mit dem Rad habe ich schon in jungen Jahren gern gemacht. Mit Freunden war ich auf meiner ersten Rad-Sommertour in der Bretagne. Ein wunderschöner Urlaub war auch eine Tour den Main flussaufwärts bis Wertheim, die Tauber entlang, dann über Jagst, Neckar und die Bergstraße zurück in heimische Gefilde. Sportliches Highlight war dann eine Alpenüberquerung nach meinem ersten Staatsexamen mit drei Freunden, als wie mit dem Rennrad von Genf über die Seealpen ans Mittelmehr fuhren. Dabei ging es auch über den Col de Galibier, den höchsten Alpenpass, über den die Königsetappe der Tour de France führt. Auf unsere Hochzeitsreise in die Provence nahmen meine Frau und ich die Rennräder mit. Jeden Tag sportliches Radeln mit dem Höhepunkt einer Etappe über den Mont Ventoux, ein berüchtigter Berg, über den vielmals die Tour de France geführt hat.
Kein Sommerurlaub mehr ohne Fahrrad
Ein Sommerurlaub ohne Fahrrad ist für meine Frau und mich heute kaum denkbar. Als unsere Kinder sechs Jahre alt waren, haben wir schon die Fahrräder mit in den Urlaub genommen. Die letzten beiden Sommerurlaube haben wir mit dem Rad bestritten. Zunächst 2018 eine Südschwarzwaldrundtour. Im letzten Jahr sind wir mit der Bahn bis Genf gefahren. Von dort ging es dann innerhalb von 14 Tagen die Rhone entlang bis Lyon, die Partnerstadt von Frankfurt mit einer beachtenswerten Radweg-Infrastruktur. In Lyon bogen wir an der Mündung der Saone in die Rhone nach Norden ab bis Chalons-sur-Saone und von dort wieder nach Osten über Becancon, Muhlhouse, Colmar nach Offenburg. Den Rest nach Hause nach Münster legten wir dann wieder mit dem Zug zurück. 1000 Kilometer und vierzehn Tagen durch wunderschöne Landschaften, kulturell wie kulinarisch ein Genuss. Und ein bisschen stolz ist man dann auch für 1000 Kilometer CO2-freies Reisen. Die Tour 2020 steht auch schon fest es ab Donaueschingen die Donau entlang über Wien bis nach Budapest.
Immer ein offenes Ohr:
Ich freue mich auf Ihre Nachricht!
Gerald Frank
Amrumer Straße 27
64839 Münster
E-Mail: gerald (at) gerald-frank.de