Wir – die Klimaschutzkommune

Für mich ist Klimaschutz, Energieeffizienz, die Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien und die damit verbundene Einsparung von CO2 keine Modeerscheinung. Meine Frau und ich haben vor 15 Jahren ein Passivhaus in Münster gebaut, das mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet ist, die mehr als die benötigte Energie für Heizung, Lüftung und Warmwasser übers Jahr hin erzeugt. Unser Haus erzeugt also mehr Energie als es selbst verbraucht: Ein sogenanntes Plus-Energie-Haus.

Ich sehe uns als Speerspitze des Klimaschutzes. Münster hat als erste Kommune im Kreis Darmstadt-Dieburg einen Klimaschutzmanager, der mit 65% vom Bund gefördert wird. Seine Aufgabe ist, alle Potenziale aufzuspüren, wie wir Energie sparen oder erneuerbare gewinnen können. Und das schöne ist: Der Titel „Klimaschutzgemeinde“ ist ein Titel mit Mittel. Er ermöglicht es uns, Fördermittel von bis zu 90% für Klimaschutzmaßnahmen zu erhalten.

Photovoltaikanlagen Bürgersolargesellschaft

Energiesparen macht Spaß: Wir sparen Energie, CO2 und damit auch Geld für den Gemeindehaushalt. Das ist ganz im Sinne gesunder Finanzen durch nachhaltiges zukunftsorientiertes Wirtschaften. Die Potenzialermittlung unseres Klimaschutzmanagers hat ergeben, dass Photovoltaikanlagen auf Dächern der Gemeinde einen jährlichen Ertrag von 50.000 Euro bringen können. Bei einer Investition von rund 500.000 € hätten sich die Anlage nach circa 10 Jahren bereits gerechnet. Ich möchte interessierte Bürger an dieser Wertschöpfung beteiligen und mit ihnen eine Bürgersolargesellschaft oder -genossenschaft gründen.

Klimaschutz beginnt für mich mit den Bürgern und Vertretern der Wirtschaft, Gewerbe und Vereine. Mein Spendenaufruf „555 neuen Bäume in Münster“ ist auf große Resonanz gestoßen. Am 29. November, dem Tag des Umweltschutzes, habe ich zusammen mit einem Kultur-Partner der Gemeinde den ersten Baum vor der Kulturhalle gepflanzt. Zwischenzeitlich wurden weitere Bäume gepflanzt.

Ich habe dafür gesorgt, dass bei Sanierungen und Neubauten der Gemeinde höchste Anforderungen an Energieeffizienz gelten. Das spart nicht nur Energie und CO2, sondern entlastet auch unseren Haushalt.

Unsere Projekte der Energieeffizienz:

• Energetische Sanierung des Kindergartens im Rüssel
• Neubau des energieeffizienten Solitärbaus für Ü3 Kinder der Kinderinsel
• Modernste Raumlufttechnik gekoppelt mit einer neuen Heizungsanlage wird in der Kulturhalle bei minimiertem Energieaufwand im kommenden Jahr umgesetzt. Dann wird die Halle auch im Sommer wieder bei erträglichen Temperaturen nutzbar sein.
• Energetische Sanierung und der Ausbau des Rathauses, das bisher nur an zwei Hausfassaden gedämmt ist und neue Fenster hat
• Bei der Sanierung des Hallenbades kommt es durch modernste hocheffiziente Filtertechnik zu großen Einsparungen von Wasser und Energie
• Es entsteht eine Plus-Energie-Siedlung auf dem Frankenbach-Gelände.

Wenn Bund und Länder ihre Klimaschutzziele erreichen wollen und gleichzeitig in begrenztem Umfang Neubaugebiete ausgewiesen werden, führt kein Weg an einer Plus-Energie-Siedlung vorbei. Münster ist eine von acht Modellkommunen in Hessen für Plus-Energie-Siedlungen. Es spricht für unseren guten Ruf als innovative Gemeinde, die schon in mehreren Forschungsprojekten mit der TU Darmstadt und der TH Darmstadt zusammengearbeitet hat und die Klimaschutzkommune ist, dass wir als eine von achte hessischen Kommunen zur Modellkommune für Plus-Energie-Siedlung ernannt hat, was auf dem Frankenbach-Gelände umgesetzt werden soll. Die Hessischen Landgesellschaft (HLG), das hessische Wirtschaftministerium und die Landesenergieanstalt (LEA) haben den bundesweit ersten Umsetzungsleitfaden, nachdem die HLG mit unserer Kommune das Projekt umsetzen werden, vorgelegt.

Was ist eine eine Plus-Energie-Siedlung?

Plus-­Energie bedeutet, dass in einem Quartier oder Ortsteil über ein ganzes Jahr betrachtet mehr erneuerbare Energie produziert wird als die Bewohner selbst verbrauchen. Ein spannendes Projekt. Und Münster ist hessenweit vorn dabei!